Aus proprietär mach OER

In vielen Fällen wird die Suche nach guten BNE-OER zu einem Thema noch ergebnislos sein. Das liegt daran, dass die Erstellung von OER ein Aktionsfeld ist, das im deutschsprachigen Raum für BNE gerade erst erschlossen wird. Wir stehen allerdings oft vor der Situation, dass es in der eigenen Organisation (oder im Eigentum einzelner Autorinnen und Autoren) bereits gute Materialien zu dem gewünschten Thema gibt. Die Frage ist dann nicht: Wo finde ich bestehende OER, die ich nutzen kann? Sondern: Wie kann ich proprietäre Materialien in OER umwandeln?

Wenn es sich um einen selbst erstellten Text handelt, ist das nicht weiter kompliziert, sofern man ihn nicht bei einem Verlag mit bestimmten Auflagen veröffentlicht hat. Schwierig wird es dann, wenn man mit Materialien konfrontiert ist, deren Herkunft einem nicht bekannt ist und die z. B. auch Bilder oder andere Medien beinhalten, die man gut gebrauchen könnte. In diesem Fall können drei Tools helfen:

Woher stammt das Bild? Die Rückwärtssuche

Mit der Google Bildersuche lassen sich nicht nur Bilder im Internet recherchieren, es lässt sich auch zurückverfolgen, woher sie stammen.

Hier haben wir in einem kurzen Screencast-Tutorial aufgezeichnet, wie diese Google Bilder Rückwärtssuche funktioniert.

Noch einfacher (aber mit einer kleineren Datenbank) funktioniert das Tool TinEye. Hier erhältst du eine deutlich bessere Übersicht über die Bildverwendung. Insbesondere wird angezeigt, wenn es sich bei dem Bild um ein Stock-Foto handelt. Bei der Nutzung von Stockplattformen ist zu beachten, dass auch im Falle von lizenzfreien Bildern stets die Regelungen im Lizenzvertrag beachtet werden müssen. Du kannst dir TinEye als AddOn in deinem Browser installieren und mit einem rechten Mausklick eine Suche starten.

PDF bearbeitbar machen

Viele frei verwendbare Materialien liegen uns als PDF vor. Eine Bearbeitung ist dann schwierig. Abhilfe schafft das Online Tool SmallPDF. Damit kannst du PDFs aufsplitten, bestimmte Elemente ergänzen, den Text exportieren etc.

Metadaten von Bildern zeigen

Die meisten Bilder werden heutzutage automatisiert mit Metadaten abgespeichert. Diese geben z. B. Auskunft über den Urheber, über die Plattform, auf der das Bild bearbeitet wurde, über das Datum der Aufnahme und vieles mehr. Mit Jeffreys Image Metadata Viewer kannst du diese Metadaten sichtbar machen.

Praxistipps

Aus der Praxis lassen sich in Bezug auf die Umwandlung von Materialien unbekannter Herkunft die folgenden Tipps zusammenfassen:

• Neu erstellen ist oft einfacher als aus unbekannten Quellen OER zu machen. Das soll nicht davon abhalten, auch bestehende Materialien in OER umzuwandeln. Bei sehr komplexen Materialien mit unbekannten und vielfältigen Herkunftsquellen muss man allerdings aufpassen, dass der Aufwand den Nutzen nicht deutlich übersteigt. Manchmal kann es auch eine gute Möglichkeit sein, nur einzelne Teile in OER zu verwandeln.
• Sauberes Arbeiten hilft für die Zukunft. Schreibe deshalb immer dazu, woher du Bilder nimmst, auch wenn sie gemeinfrei sind. Das erspart dir (oder anderen) für die Zukunft eine Menge Arbeit.
• In Zweifelsfällen gilt: Medien weglassen oder durch eigene Bilder ersetzen. Bei Texten lassen sich Urheber in der Regel einfacher feststellen.

Weiter: Rohmaterialien nutzen  

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